Kollegitheater Stans
  • Das Stück

    Die Damen haben keine Lust mehr. Die Herren der Schöpfung sind dauerabwesend im Krieg gegen Sparta, Griechenlands Väter und Söhne sterben auf dem Schlachtfeld wie die Fliegen und die Geburtenrate ist rückläufig, weil pro Jahr gerade mal ein Monat Fronturlaub gewährt wird. Eine miserable Work-Life-Balance findet Lysistrata und möchte dies ändern. Nur wie?

    Zusammen mit ihrer spartanischen Freundin Lampito heckt sie einen gewagten Plan aus: Die griechischen und spartanischen Frauen solidarisieren sich und boykottieren die Männer. Und zwar im Schlafzimmer. Die Forderung an die Kriegshelden: Entweder sie desertieren kollektiv oder sie können den ganzen Fronturlaub angeln gehen, anstatt mit ihren Frauen den langersehnten Schäferstündchen zu frönen. Oder wie es in Sparta kurz und bündig heisst: Kein Sex.

    Darauf haben nun wieder die Herren keine Lust. Und sie wehren sich mit allen Mitteln: wüste Drohungen, Rhetorik, Erpressung und Verführung – in der Liebe sind alle Waffen erlaubt, denken die heimgekehrten Soldaten.

    Und so kommt’s, dass der Fronturlaub zur Kampfzone der Geschlechter wird. Wer den Krieg um Lust und Liebe gewinnt? Das werden Sie gleich sehen. Und denken Sie daran: Es ist das Geben und Nehmen, das harmonische Beziehungen ausmacht ...

  • Die Neufassung

    411 vor Christus hatte der griechische Dramatiker Aristophanes genug vom Krieg gegen Sparta und schrieb die bissige Antikriegskomödie LYSISTRATE, welche nicht von schlechten Eltern war. An ein ausschliesslich volljähriges Publikum gerichtet, nahm er kein Blatt vor den Mund, wenn es um erotische Notlagen von Mann und Frau ging: In bildreicher expliziter (Lästerzungen würden behaupten „obszöner“) Sprache malte er ein Geschlechtergemälde, welches ein Worst-Case-Szenario erotischer Unterbeschäftigung und damit hormoneller Überforderung darstellt. Liebestolle Männer stellen ihren Gattinnen nach und dies auf definitiv nicht jugendfreie Art und Weise.

     

    Da das Kollegitheater ein Familienanlass sein soll, hätte der Originaltext wohl eher für Verstörung als für Unterhaltung gesorgt. Was tun? Den schönen Text von Aristophanes mit dem Zensurstift zu bearbeiten kam nicht in Frage – damit wäre er verstümmelt und verfälscht worden und Aristophanes hätte sich wohl in seinem olympischen Grab umgedreht. Die Inhalte des Stückes sind jedoch so brisant und aktuell – auch 2014 werden beispielsweise auf der Krim wieder alte Kriegsschauplätze in Betrieb genommen, dass ich mich zu einer Neufassung mit dem Titel LYSISTRATA – DER KRIEG MUSS WEG! entschloss. Neue Schauplätze, neue Szenen, neue Dialoge, neue Figuren aber die alte Geschichte mit denselben Themen Krieg, Liebe, Geschlechterkampf. Über allem thront die Utopie einer friedlichen Welt und nicht zu vergessen: Der Humor, der König unter den Konfliktlösern.

  • Mitwirkende

    Besetzung

     

    Athens Ehefrauen plus eine Spartanerin

    Lysistrata - Nadia Lischer

    Lampito aus Sparta - Hannah Abry

    Kalonike - Leonie Kirchgessner

    Myrrhine - Alicia Baumann

    Metaxa - Justine Schmid

    Nike - Rahel Blättler

     

    Die verlobten Drillinge

    Ismenia - Salome Erdmann

    Antigona - Corina von Holzen

    Kassandra - Nathalie Kaufmann

     

    Athens Kriegshelden

    Haudrauflos - Ivan Lehni

    Luftikos - Benjamin Ott

    Lethargos - Leandro Minutella

    Wutknochos - Raffael Truttmann

    Trauerklos - Florian Pfister

     

    Athens Chor der alten Bräute

    Chorführerin Nofretete - Vera Arato

    Kreterin - Alexandra Christen

    Skytin - Antonia Mau

    Phönizierin - Tara Riva

    Athenerin - Elisa Minutella

    Spartanische Kriegsgeisel Hedda Bölsterli

     

    Athens Staatspersonal

    Greisin - Sina Käslin

    Herold - Diona Durrer

     

    Künstlerische Leitung

     

    Text/Regie/Bühnenbild

    Michela Gösken

    Musik

    Joseph Bachmann

    Kostüme

    Daniela Hohenberger

    Lichtdesign

    Ueli Binggeli

    Bühnenbau

    Fredy Bernasconi

    Ausstattung

    Sabrina Ventrone

    Claudia Frinken

    Bühnenmalerei

    Lisa Minder

    Grafik

    Deny Fousek

    Plakatentwurf

    Angela Scheuber

    Film

    Pascal Kappeler

    Schwerpunktfach Bildnerisches Gestalten

     

    Sponsoring Folien

    Paint-Styling AG Dallenwil

  • Trailer

Fotos von David Fux